Die 44jährige Hausfrau klagt über ein jede Nacht auftretendes, taubes Gefühl der rechten Hand und Schmerzen, die bis zum Unterarm hin ausstrahlen würden. Auch morgens beim Aufwachen sei die Hand fast immer taub. Durch Ausschütteln der Hand ließen sich die Beschwerden zwar immer wieder rasch bessern, seit einigen Tagen sei jedoch ein pelziges Gefühl am Ende des rechten Daumens verblieben, das sie bei feinen Tätigkeiten, z.B. Greifen einer Nähnadel deutlich beeinträchtige.
Diagnose: Karpaltunnelsyndrom
Der größte Teil der Handfläche und fast alle Finger werden von einem Nerv versorgt, der in Höhe des Handgelenks (etwa dort, wo sich der Puls fühlen lässt) durch einen engen Kanal - den sog. Karpaltunnel - verläuft. Durch Veränderung der diesen Kanal begrenzenden Knochen/Muskeln/Bänder kann der Nerv von allen Seiten weiter eingeengt werden und unter Druck geraten. Verstärkt wird diese Einengung noch durch ein Abknicken der Hand im Handgelenk, wozu viele Menschen im Schlaf neigen. Dies erklärt die typischen, meist nachts und morgens auftretenden Beschwerden.
Die Diagnose wird durch Messungen der Nervenleitung bestätigt. In leichteren Fällen reicht zur Behandlung das nächtliche Tragen eines Schienen-Handschuhs, der das Abknicken der Hand verhindert, für mehrere Wochen. Wenn allerdings dauerhafte Gefühlsstörungen oder eine Schwäche an der Hand auftreten, ist meist eine Operation zur Entlastung des Nerven erforderlich.