Hintergrund:
Gehirn und Rückenmark schwimmen frei in einem Flüssigkeitsraum, der sich vom Schädelinneren bis zur Lendenwirbelsäule erstreckt.
Ähnlich den Blutveränderungen bei Krankheiten des Körpers kommt es zu messbaren Veränderungen dieser Flüssigkeit - dem sogenannten "Liquor" - bei vielen Erkrankungen des Zentralnervensystems.
Da das Rückenmark nur bis zum 1. Lendenwirbelkörper reicht, der Liquorraum sich aber noch über die ganze Lendenwirbelsäule fortsetzt, ist im unteren Teil eine Liquorentnahme gefahrlos möglich.
Durchführung:
Die Entnahme der Rückenmarksflüssigkeit erfolgt nur bei dem Verdacht auf bestimmte Erkrankungen, ist jedoch eigentlich nicht problematischer als eine Blutabnahme.
Der Patient sitzt mit stark gebeugtem Rücken, während der Arzt mit einer dünnen Nadel zwischen zwei Lendenwirbeln bis in den Flüssigkeitsraum des Wirbelkanals eingeht.
Es werden wenige Milliliter Liquor entnommen und die Nadel wird wieder entfernt, das ganze dauert weniger als 5 Minuten.
Obwohl vor der Liquorpunktion die Angst oft groß ist, wird die Untersuchung hinterher von den Patienten überwiegend als weniger belastend als z.B. eine intramuskuläre Injektion beurteilt.