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Über Dr. Ippisch Richard

geboren 1959, verheiratet, 2 Kinder 1985 - 1992 Facharztausbildung Neurologie am Universitätsklinikum Großhadern in München seit 1992 Facharzt für Neurologie seit 1994 niedergelassen in eigener Praxis in Germering 1999 - 2004 Zusatztätigkeit als neurologischer Gutachter des europäischen Patentamtes München seit 2004 Zusatztätigkeit als neurologischer Konsiliararzt an der Klinik Augustinum München Spezialgebiete: Kopfschmerz, Schwindel.

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Dr. Richard Ippisch (aktualisiert am 17.5.2020)

Die Corona-Krise hat unser aller Leben tiefgreifend verändert. Wir sehen es in der Praxis: viele Menschen sind durch die Vielzahl der zum Teil widersprüchlichen Informationen und die Zahlenflut in den Medien verunsichert und stellen Fragen.

Ich möchte daher versuchen, auch hier verständliche Antworten zu geben, wie sich die Situation aus meiner persönlichen Sicht nach Wertung der mir zur Verfügung stehenden Informationen darstellt.

Ich bin seit fast 40 Jahren als Mediziner tätig. Ich kann mich in dieser Zeit an keine einzige Situation erinnern, in der es in den westlichen Ländern dazu gekommen wäre, dass Krankenhäuser in vielen Regionen unterschiedlicher Länder nicht mehr in der Lage waren, die Anzahl der an einer Krankheit schwer Erkrankten ausreichend zu versorgen. Dass die Patienten deshalb im oder vor dem Krankenhaus sterben mussten. Dass man nicht mehr hinterher kam, die dadurch in kurzer Zeit anfallenden Toten zu lagern und zu beerdigen. Dass an einer Erkrankung innerhalb von wenigen Monaten weltweit Hunderte von Ärzten und Schwestern gestorben sind, weil sie sich bei der Arbeit infiziert haben.

Es braucht deshalb überhaupt keine Zahlen um zu erkennen: Corona ist eine hoch ansteckende Erkrankung, an der die schwer Betroffenen sterben. Corona hat sich in beispielloser Schnelligkeit über die gesamte Welt ausgebreitet. Die gestorbenen Ärzte und Schwestern waren nicht älter und kränker als die übrige Bevölkerung. Sie waren dem Virus nur - oft unzureichend geschützt - ausgesetzt.

Die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus waren daher unumgänglich. Die gute Nachricht dabei ist: Sie haben gewirkt, der zunächst befürchtete Massenanfall von schwer Erkrankten blieb in Deutschland aus.

Das Problem dabei ist: wenn die Maßnahmen rechtzeitig erfolgen und nur (relativ) wenige Menschen sterben, glauben manche, die Maßnahmen seien überzogen gewesen. Die Nicht-Gestorbenen und ihre Angehörigen wissen ja nichts von ihrem Glück. Auch in Deutschland hätten wir nicht "nur" alte Menschen, sondern auch viele Schwestern, Pfleger und Ärzte/innen verloren. Ich persönlich möchte mich daher bei all denen bedanken, die dafür zum Teil große wirtschaftliche Opfer bringen müssen.

Die einzige Zahl, die in diesem Zusammenhang weiterhin wichtig bleibt, ist die sogenannte Reproduktionszahl R. Liegt sie unter 1, geht die Erkrankung zurück und unser Medizinsystem wird in der Lage sein, den Patienten, denen man helfen kann (das sind leider nicht alle) auch zu helfen. Liegt sie über 1 werden die infizierten Menschen und damit auch die schwer betroffenen Patienten schneller und schneller immer mehr, so dass früher oder später doch die Überlastung unserer Krankenhäuser droht.

So weit so klar und medizinisch eindeutig. Weniger eindeutig ist unser Wissen darüber, was zur Eindämmung hilfreich ist und was nicht. Radikale soziale Kontakteinschränkung hilft, das haben die letzten Wochen gezeigt, die Zahl R ist unter 1 gesunken.
Der totale Lock-down kann nicht auf Dauer eingehalten werden, auch das ist klar. Wenn wieder mehr Leute aufeinander treffen, werden wieder mehr Leute angesteckt, die Zahl R wird steigen, wenn wir sonst nichts tun.
Die einzigen Möglichkeiten, die wir noch haben, um das allgemeine Infektionsrisiko zu vermindern sind: 1. Abstand halten, 2. Hände waschen, 3. Masken tragen. Zur Zeit kennt niemand weitere Möglichkeiten, die sonst helfen könnten.

Auch einfache Masken halten die beim Sprechen oder starken Ausatmen austretenden, großen Tropfen zurück, die bei Infizierten sehr viele Viren enthalten. Am Anfang haben viele Infizierte wenig oder keine Symptome und können daher tagelang andere unbemerkt anstecken. Das Tragen einer Maske schützt also vor allem die anderen, das haben viele noch nicht verstanden. Es geht bei allen Maßnahmen auch nicht um einen 100 prozentigen Schutz, sondern nur darum, die Anzahl der Übertragungen insgesamt zu vermindern.

Wir wissen nicht, ob die genannten Maßnahmen ausreichen werden, die Zahl R unter 1 zu halten. Wir haben aber derzeit keine Alternativen, außer der erneuten Ausweitung der Kontaktverbote. Also müssen wir es versuchen. Masken und Abstand können jedenfalls nur helfen, wenn sich möglichst viele konsequent daran halten.

Große Ansammlungen von Menschen, die laut herumschreien, den Abstand nicht einhalten und keine Maske tragen sind dagegen am ehesten geeignet, die Wiederausbreitung des Virus zu fördern. Wer sich selbst ansteckt gefährdet auch das Leben anderer. Hier endet die von unseren Grundrechten abgedeckte, persönliche Freiheit.

Aus meiner Sicht ist das alles, was man wissen muss, um sich seine eigene Meinung zu bilden.

(Leider wird auch die oben genannte Zahl R nur mit Computermodellen anhand von Schätzungen ermittelt und ist damit nicht zu 100% zuverlässig. Wichtig ist noch die Zahl der täglichen Neuinfektionen, denn ist diese hoch, kann auch bei einem R=1 unser Gesundheitssystem überlastet werden. Alle sonstigen derzeit verfügbaren, statistischen Zahlen sind  allerdings noch unvollständiger und verschiedensten Einflüssen unterworfen, so dass sich daraus aus meiner Sicht keine vernünftige Argumentation in irgendeine Richtung ableiten lässt. Wir alle müssen zur Zeit leider mit diesen Unsicherheiten leben.)

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Stellen Sie sich vor, Hacker würden die Ergebnisse Ihrer Arztbesuche im Internet veröffentlichen. Im modernen und hochtechnisierten Singapur ist das 2018 passiert,  Hacker kamen an die Daten von 1,5 Millionen Patienten, die Namen, Adressen und Telefonnummern von Tausenden HIV-Patienten wurden im Internet veröffentlicht.

Sie wissen, was die SCHUFA ist ? Ohne saubere SCHUFA-Auskunft zu Ihrer Kreditwürdigkeit bekommen Sie heute keinen Kredit und auch garantiert keine Mietwohnung mehr.
Stellen Sie sich vor, ein ähnliches zentrales Register gäbe es in Zukunft auch für Ihre Krankheitsheitsdaten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist gerade dabei, mit aller Macht hierfür die Grundlage zu schaffen. Er will uns Ärzte zwingen, dabei mitzumachen und droht konkret mit Strafzahlungen von bis zu mehreren Tausend Euro im Jahr für Praxen, die das nicht wollen.

Mit der geplanten „Zentralen Telematik Infrastruktur“ sollen bald auch Ihre - eigentlich dem Arztgeheimnis unterliegenden - Diagnosen, Arztberichte und verordneten Medikamente  in einer über das Internet zugänglichen Daten-Cloud dauerhaft gespeichert werden.

Natürlich betonen alle Beteiligten die 100-prozentige Sicherheit der Daten. Nur leider schafft es halt nicht einmal der Bundestag, sich gegen Hacker effektiv zur Wehr zu setzen, wie man es ja vor kurzem wieder lesen konnte.
In einem offenen Brief haben sich deshalb IT-Experten und Datenschutzbeauftragte an den Bundesgesundheitsminister gewandt und vor den Gefahren gewarnt. Herr Spahn zeigt sich hiervon bisher unbeeindruckt.

Ihre Daten lassen sich dann auch legal für alle möglichen Zwecke verwenden, wer weiß schon von wem und für was. Gesundheitsminister Spahn denkt z.B. schon mal an ein Register für alle Implantate: „...damit wissen wir, wer wann wem etwas eingebaut hat.“ (Interview der Rheinischen Post im Januar 2019).
Sind die Daten alle erst einmal in einem zentralen Register verfügbar, könnte man Sie ja außerdem (z.B. vor Abschluss einer Versicherung, eines Arbeitsvertrags?) um Ihre Zustimmung zu einer Auskunft bitten, womit wir wieder bei der SCHUFA wären.

Wir Ärzte unterliegen dem Hippokratischen Eid mit dem Grundsatz „nil nocere“ (nicht schaden).
Diese Verpflichtung bedeutet heute auch, uns für den Schutz des Arztgeheimnisses vor der digitalen Datensammelwut einzusetzen. Viele Praxen widersetzen sich daher – trotz der angedrohten Strafzahlungen – einer Einführung der Telematik.

Bitte unterstützen Sie uns in Ihrem eigenen Interesse. Senden Sie den Link zu diesem Text  per Email oder andere soziale Medien an möglichst viele Ihrer Bekannten.

Link zu diesem Beitrag: http://www.nerven-praxis.de/KrankheitsSCHUFA/

Kopieren Sie den unten vorgegebenen Musterbrief und senden Sie diesen per Email und unterzeichnet mit Ihrem Namen an das Bundesgesundheitsministerium und nachrichtlich gleich auch an den für Ihren Wohnort zuständigen Bundestags-Abgeordneten.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe !

Dr. Richard Ippisch

(Wenn Sie mehr zum Thema erfahren möchten, finden Sie weiterführende Links ganz am Ende dieser Seite.)

Email-Adresse des Bundesgesundheitsministeriums: poststelle@bmg.bund.de

Muster für ein Schreiben an den Bundesgesundheitsminister:
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Herrn Minister
Jens Spahn
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108
10117 Berlin

 

Sehr geehrter Herr Minister Spahn,

Sie haben mich zwar leider nicht danach gefragt, aber nein, ich möchte nicht, dass alle meine Arztberichte, Diagnosen und die mir verordneten Medikamente zusammen mit anderen Gesundheitsdaten zukünftig in einer Daten-Cloud zentral gespeichert werden. Ich glaube nicht daran, dass es derzeit möglich ist, diese Daten sicher vor fremdem Zugriff zu schützen.

Ich lehne die von Ihnen geplante Einführung der sogenannten „Zentralen Telematik-Infrastruktur“ daher ab. Ich werde künftig auch darauf achten, welche Arztpraxen sich daran beteiligen und welche nicht.

Ich werde außerdem darauf achten, ob Sie und Ihre Parteikollegen meinen Wählerwillen berücksichtigen oder ob Sie Ihr Projekt gegen meinen erklärten Willen weiter verfolgen.

Mit freundlichen Grüßen

(Ihr Name, Wohnort)

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Weiterführende Links zum Thema:

www.patientenrechte-datenschutz.de

"ÄrzteZeitung": Sorgen um IT-Sicherheit im Gesundheitswesen

"Süddeutsche Zeitung":  Das gläserne Behandlungszimmer

Der 72jährige Patient hat einen langen Anfahrtsweg hinter sich um sich in unserer Schwindel-Sprechstunde vorzustellen. Bereits seit vielen Wochen komme es immer wieder zu einem heftigen Schwindelgefühl, wenn er den Kopf nach hinten lege um z.B. ein Buch oder ein Kleidungsstück aus einem höher gelegenen Regal- oder Schrankfach zu holen.
Man habe zuerst eine Durchblutungsstörung der hinteren, das Gehirn versorgenden Gefäße vermutet, entsprechende Untersuchungen hätten jedoch keine Gefäßeinengung gezeigt. Eine Kernspintomografie der Halswirbelsäule habe dann erhebliche Veränderungen nachweisen können, so dass die Diagnose eines cervikogenen (von der Halswirbelsäule ausgehenden) Schwindels gestellt worden sei. Eine Vielzahl inzwischen erfolgter orthopädischer Behandlungen einschließlich einer krankengymnastischen Übungsbehandlung habe jedoch zu keiner oder einer nur kurzfristig anhaltenden Besserung geführt.

Die neurologische Untersuchung mit einer Lagerung des Patienten zu beiden Seiten und in Kopfhängelage zeigt eine in Rechtsseitenlage auftretende, vorübergehend anhaltende, rhythmisch ruckartige Bewegung beider Augen zur Seite und nach oben, gleichzeitig gibt der Patient ein starkes Schwindelgefühl an.

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären selbst betroffen. Sie wissen schon selbst, dass Ihr Gedächtnis nicht mehr so funktioniert wie früher. Sie müssen sich aber immer wieder Sätze anhören wie: „Das habe ich dir doch gerade erst gesagt!“ oder „Das haben wir doch gestern erst besprochen!“. Sie aber könnten schwören, dass Sie von all dem noch nie etwas gehört haben. Noch schlimmer: Man lässt Sie manche Dinge einfach nicht mehr machen aus Angst, Sie könnten einen Fehler machen, eine Herdplatte angeschaltet oder ein Becken überlaufen lassen. Alle machen sich irgendwie Sorgen um Sie, oft fühlen Sie sich behandelt wie ein kleines Kind.

Wie würden Sie reagieren? Fröhlich und gelassen? Dankbar, dass man Sie auf Ihre Fehler hinweist und Sie ständig korrigiert? Oder wären Sie doch eher ungehalten, frustriert und würden auch mal laut? Was würde das mit Ihrem Selbstwertgefühl machen? Wären Sie noch so selbstbewusst wie früher im Umgang mit anderen oder würden Sie eher unsicher werden und sich zurückziehen?

Menschen mit einer Demenz und einer durch die Krankheit bedingten Gedächtnisstörung machen diese Erfahrungen tagtäglich. Von der Krankheit sind besonders die Gehirnareale betroffen, die normalerweise neue Informationen abspeichern. Die zuständigen Hirnzellen sterben ab, die betroffenen Regionen schrumpfen und funktionieren nicht mehr.
Alles was man den Betroffenen sagt bleibt – bildlich gesprochen - nicht mehr im Behälter, sondern läuft einfach durch - wie durch ein Sieb. Alles Üben und Lernen macht deshalb keinen Sinn mehr, denn es kann einfach nichts mehr hängen bleiben.

Sehr wohl nehmen die Betroffenen aber den immer wieder offenen oder unterschwelligen Vorwurf wahr, schon wieder versagt zu haben. Da aber auch das denkende Verstehen der eigenen Situation durch die Krankheit beeinträchtigt ist, bleibt den Patienten oft nur eines: ohnmächtige Frustration.

Die Patienten reagieren hierauf unterschiedlich, die einen werden wütend und aggressiv, andere ziehen sich zurück, werden depressiv und apathisch. Es kommt zu den sogenannten „Verhaltensstörungen bei Demenz“, die zum Teil durch die Erkrankung selbst bedingt sind, oft aber auch eine hilflose Reaktion auf die eigene Situation und das Verhalten der Umwelt darstellen.

Für die Angehörigen eines Demenzkranken sind es aber gerade diese Verhaltensstörungen, die den Umgang mit den Patienten so schwierig und belastend werden lassen. Sie fühlen sich oft ebenfalls hilflos, überfordert und alleine gelassen.

Das Wissen um einige einfache Verhaltensregeln kann jedoch oft die Situation entschärfen, den Umgang mit Demenzpatienten erleichtern und das Auftreten der Verhaltensstörungen verringern.

Um den folgenden Text gut lesbar zu halten wird nur von dem Patienten gesprochen, gemeint sind damit natürlich Patientinnen und Patienten.

Einfache Regeln zum Umgang mit Verhaltensstörungen bei Demenz

  1. Versetzen Sie sich immer wieder einmal in die Lage des Patienten – so wie oben geschildert. Der Wechsel der Perspektive kann einem helfen, die Reaktion des Betroffenen besser zu verstehen.
  2. Versuchen Sie es zu vermeiden, den Patienten immer wieder auf seine Fehler hinzuweisen. Sagen Sie nicht „das habe ich dir doch schon gesagt“, sondern wiederholen Sie einfach mit kurzen, gut verständlichen Sätzen was - genau - jetzt gemacht werden soll.
  3. Vermeiden Sie das Üben von eigentlich überflüssigen Fähigkeiten. Der Patient muss (und kann!) sich das aktuelle Datum und auch die Namen von Personen einfach nicht mehr merken. Alles Üben ändert daran nichts, es ist also auch nicht seine Schuld, wenn er sich den Frust ersparen will.
  4. Versuchen Sie Ihren Tonfall zu kontrollieren. Die Patienten reagieren sehr sensibel auf jede genervt höhere Tonlage. Sprechen Sie langsam, in kurzen Sätzen und mit sonorer Stimme, das schafft Vertrauen und vermeidet Widerspruch und aggressives Verweigern.
  5. Führen Sie einen gemeinsamen Kalender für wichtige Termine und weisen Sie den Patienten erst dann auf den Termin hin, wenn konkrete Aktivitäten erforderlich werden. Sie können ihn aber allgemein darauf hinweisen, dass in diesem Kalender alle anstehenden Termine vermerkt sind, so dass er selbst nachsehen kann, wenn er möchte.
  6. Bieten Sie zusätzliche Hilfen an, wenn nötig. Beschriften Sie die Türen (z.B. WC) und Schränke, schreiben Sie Hinweiszettel. Sorgen Sie dafür, dass der Patient in allen benutzten Kleidungsstücken immer einen Zettel mit der eigenen Adresse mit sich trägt.
  7. Vermeiden Sie Diskussionen über Sachverhalte. Sie werden den Patienten nicht überzeugen, er wird sich auf seine einmal eingenommene Position in jedem Fall versteifen, weil er sich erstens nicht immer bevormunden lassen will und zweitens oft auch Ihre Argumente gar nicht mehr durchdenken kann.
  8. Sollte der Patient im Gespräch falsche oder real unmögliche Dinge erzählen, dabei z.B. Traum und Wirklichkeit vermischen, vermeiden Sie es, emotional ablehnend zu reagieren und ungläubig zu widersprechen. Versuchen Sie zunächst, mitfühlend Anteil an seiner Gefühlswelt zu nehmen. Dies schafft Vertrauen und ein Gefühl der Sicherheit. Lenken Sie dann das Gespräch auf andere angenehmere Themen, so dass die belastenden Gedanken durch die Gedächtnisstörung auch wieder vergessen werden können.
  9. Sollte es zu einem Streit mit drohender aggressiver Eskalation kommen, verlassen Sie den Raum. Machen Sie sich die Gedächtnisstörung in diesem Fall zunutze, beruhigen Sie sich selbst und betreten Sie den Raum nach 5-10 Minuten wieder so, als wäre nichts geschehen. Beginnen Sie das Gespräch noch einmal neu, wählen einen anderen Ansatz unter Vermeidung von Reizthemen, nicht selten nimmt die Unterhaltung dann einen völlig anderen Verlauf.
  1. Suchen Sie nach Fähigkeiten, die der Patient noch hat und fördern Sie diese. Vergeben Sie entsprechende Aufgaben indem Sie ihn bitten, Ihnen zu helfen (z.B. einfache Haushalts- oder Gartenarbeiten). Der Patient fühlt sich als Person wahrgenommen und gebraucht, sein Selbstwertgefühl wird gestärkt.
  1. Vermeiden Sie Tätigkeiten, die der Patient nicht mehr kann bzw. nehmen Sie ihm diese möglichst kommentarlos ab und geben ihm dafür ggf. eine andere Aufgabe. Dem Patienten gezielt vorzuführen, dass er etwas nicht mehr kann ist ein aggressiver Akt, so dass man sich nicht wundern muss, wenn er darauf selbst aggressiv reagiert.
  1. Vermeiden Sie Gespräche über aktuelle Themen, zu denen der Patient nichts beitragen kann, da er die jüngsten Ereignisse nicht kennt oder bereits wieder vergessen hat. Wenn nötig, erzählen Sie ihm wichtige aktuelle Ereignisse ruhig immer wieder neu (ohne Hinweis darauf, dass Sie es ihm schon mal erzählt haben), um ihn dann erst nach seiner Meinung zu fragen.
  1. Jede Verhaltensstörung lässt sich bessern, wenn Sie den Patienten in ein Gespräch verwickeln, in dem er sich selbst wohl fühlt. Sprechen Sie mit ihm über alte Zeiten, lassen ihn erzählen, auch wenn Sie die Geschichten schon kennen (er kann sich nicht erinnern, Sie Ihnen schon erzählt zu haben). Gehen Sie mit ihm alte Fotos durch, so dass alte (oft noch vorhandene) Erinnerungen geweckt werden und der Patient das Gefühl hat, aktiv an der Unterhaltung teilnehmen zu können. So geben Sie ihm das für ihn so selten gewordene Gefühl, für andere noch interessant zu sein.

Dr. Richard Ippisch (aktualisiert am 20.1.2023)

Schwindel ist eines der am häufigsten geklagten Symptome in der ärztlichen Praxis. Ganz unterschiedlich sind dabei die Beschwerden, die der Einzelne unter "Schwindel" versteht. Von einfacher Konzentrationsstörung oder Benommenheit über Gangunsicherheit, Dreh- und Schwankgefühl bis hin zu Schwarzwerden vor den Augen und beginnender Bewusstlosigkeit reicht das Spektrum, das Patienten gegenüber ihrem Arzt als Schwindel beschreiben.

So vielfältig die Beschwerden sind, so groß ist auch die Anzahl ganz unterschiedlicher möglicher Ursachen. Ein plötzlich aufgetretenes Drehgefühl kann beispielsweise eine ganz harmlose, gut behandelbare Störung des Gleichgewichtsorgans, aber auch der Beginn einer lebensbedrohlichen Durchblutungsstörung des Gehirns sein.

Neurologische Störungen sind nicht selten die Ursache von Schwindel. Die Diagnose kann dem Nicht-Spezialisten manchmal Schwierigkeiten bereiten.

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Aus aktuellem Anlass

Aktuelles Wissen: Corona-Krise

Allgemeines

Was ist bzw. was macht ein Neurologe ?
Was erwartet Sie bei einer neurologischen Untersuchung ?

Weiterführende Untersuchungen in der Neurologie

Elektroneurografie (NLG)
Elektromyografie (EMG)
Elektroencephalografie (EEG)
Dopplersonografie
Evozierte Potenziale (VEP, AEP, SEP)
Liquorpunktion

Aktuelles Wissen

Aktuelles Wissen: Schwindel
Aktuelles Wissen: Kopfschmerz
Aktuelles Wissen: Ischias
Aktuelles Wissen: Tremor = Zittern
Aktuelles Wissen: Schlafstörung
Aktuelles Wissen: Tinnitus = Ohrgeräusch
Aktuelles Wissen: Boxen
Aktuelles Wissen: Schlaganfall
Aktuelles Wissen: Multiple Sklerose
Aktuelles Wissen: Epilepsie
Aktuelles Wissen: Gedächtnisstörung und Demenz
Aktuelles Wissen: Verhaltensstörungen bei Demenz

Der interessante Fall

Fall 1: Immer wieder auftretende, einseitige Kopfschmerzen
Fall 2: Regelmäßig nachts auftretendes Taubheitsgefühl und Schmerzen einer Hand
Fall 3: Zunehmendes Zittern beider Hände
Fall 4: Täglicher Kopfschmerz mit regelmäßiger Schmerzmittel-Einnahme
Fall 5: Wiederholtes Drehgefühl mit Schwindel beim Hinlegen oder Aufrichten
Fall 6: Erst aufgetretene Gesichtsfeldeinschränkung, dann Sprachstörung, dann Kopfschmerz
Fall 7: Einseitige Gesichtslähmung
Fall 8: Großflächige Gefühlsstörung am Oberschenkel
Fall 9: Häufige nächtliche Wadenkrämpfe
Fall 10: Brennen an den Fußsohlen
Fall 11: Abendlicher Bewegungsdrang der Beine.
Fall 12: Anhaltendes Taubheitsgefühl von Ringfinger und kleinem Finger
Fall 13: Nächtliches Schreien, Schlagen, Treten.
Fall 14: Immer wieder auftretende Rückenschmerzen
Fall 15: Nächtliche Bewusstlosigkeit
Fall 16: Schwindel bei Zurücklegen des Kopfes

 

 

Für die Rubrik "Der interessante Fall" unseres NeuroBlogs haben wir aus unserem Praxisalltag Fälle heraus gegriffen, die einerseits exemplarisch zeigen sollen, womit wir uns vor allem im Fach Neurologie befassen.
Gleichzeitig sollen Ihnen die Fälle anschaulich wissenswerte Informationen zu Gesundheitsthemen aus unseren Fachgebieten vermitteln.

Fall 1: Immer wieder auftretende, einseitige Kopfschmerzen
Fall 2: Regelmäßig nachts auftretendes Taubheitsgefühl und Schmerzen einer Hand
Fall 3: Zunehmendes Zittern beider Hände
Fall 4: Täglicher Kopfschmerz mit regelmäßiger Schmerzmittel-Einnahme
Fall 5: Wiederholtes Drehgefühl mit Schwindel beim Hinlegen oder Aufrichten
Fall 6: Erst aufgetretene Gesichtsfeldeinschränkung, dann Sprachstörung, dann Kopfschmerz
Fall 7: Einseitige Gesichtslähmung
Fall 8: Großflächige Gefühlsstörung am Oberschenkel
Fall 9: Häufige nächtliche Wadenkrämpfe
Fall 10: Brennen an den Fußsohlen
Fall 11: Abendlicher Bewegungsdrang der Beine.
Fall 12: Anhaltendes Taubheitsgefühl von Ringfinger und kleinem Finger
Fall 13: Nächtliches Schreien, Schlagen, Treten.
Fall 14: Immer wieder auftretende Rückenschmerzen
Fall 15: Nächtliche Bewusstlosigkeit
Fall 16: Schwindel bei Zurücklegen des Kopfes

Unter der Rubrik "Aktuelles Wissen" haben wir von uns verfasste Übersichtsbeiträge zusammen gefasst, die sich mit häufigeren Beschwerden oder Erkrankungen aus unserem Fachgebiet befassen.

In unserer Praxis (www.neurologie-psychiatrie-germering.de) bieten wir eine eigene Schwindel-Sprechstunde an, zusätzlich sind wir teilnehmendes Kopfschmerz-Zentrum im bundesweiten Netzwerk zur Behandlung von Kopfschmerzen der Schmerzklinik Kiel.
Diese beiden Schwerpunkte liegen uns natürlich besonders am Herzen:

Aktuelles Wissen: Schwindel
Aktuelles Wissen: Kopfschmerz

Aber auch mit den übrigen Artikeln möchten wir Ihnen Wissenswertes verständlich vermitteln:

Aktuelles Wissen: Ischias
Aktuelles Wissen: Tremor = Zittern
Aktuelles Wissen: Schlafstörung
Aktuelles Wissen: Tinnitus = Ohrgeräusch
Aktuelles Wissen: Boxen
Aktuelles Wissen: Schlaganfall
Aktuelles Wissen: Multiple Sklerose
Aktuelles Wissen: Epilepsie
Aktuelles Wissen: Gedächtnisstörung und Demenz
Aktuelles Wissen: Verhaltensstörungen bei Demenz

Im Laufe des Lebens entwickeln sich bei jedem Menschen degenerative Veränderungen der Wirbelsäule. Wohl nur sehr wenige bleiben ihr Leben lang von den entsprechenden Beschwerden verschont.

Am Beginn stehen meist Schmerzen im "Kreuz" vor allem nach längerem Sitzen z.B. einer Autofahrt. Mit zunehmender Häufigkeit und Ausprägung kann auch eine Schmerz-Ausstrahlung in das Gesäß und gelegentlich entlang des gesamten Beines auftreten, die dann häufig als "Ischias" bezeichnet wird.
Mit dem eigentlichen Ischias-Nerven haben diese Beschwerden aber wenig zu tun.
Die Schmerzen entstehen vielmehr im Bereich der Wirbelsäule, wo zwischen jedem Wirbelpaar auf beiden Seiten eine Nervenwurzel den Rückenmarkskanal verlässt. Mehrere dieser Wurzeln schließen sich nach Verlassen der Lenden-Wirbelsäule zu einzelnen Nerven zusammen, die dann zum Bein oder in die Beckenregion ziehen.

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zittern

Die gängigen Vorstellungen sehen so aus: Der Mensch zittert - wenn nicht vor Kälte, dann vor Angst oder Aufregung, aus Schwäche, im Alter, wegen einer schweren Krankheit, oder weil er Alkoholiker ist.

Zittern möchte deshalb niemand. Wer weder Angst hat, noch schwach, alt oder Alkoholiker ist und trotzdem zittert, versucht es zu verbergen. Je älter er/sie ist, umso größer wird außerdem die Angst, vielleicht doch an einer Parkinson-Erkrankung zu leiden.

Was die wenigsten wissen: wir alle zittern !

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